DER MYTHOS VOM ANMUTIGEN HEILEN: WARUM ECHTE ERHOLUNG CHAOTISCH IST
- Josi
- vor 6 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Ein GinkgoMinds Blog von Jo Oswin
Es gibt eine Version von Heilung, die dir das Internet gerne verkauft. Sie ist ordentlich. Leise. Ästhetisch. Mit weichen Yogahosen, Kräutertee, Sonnenlicht durch Leinenvorhänge und dem vagen Versprechen, du würdest „dein bestes Selbst“ werden.
Aber so sieht Heilung nicht aus.
Heilung sieht aus wie: Weinen im Auto, weil ein Song dich zerreißt. Wut, die dich selbst erschreckt. Verlangen nach einer Person, von der du weißt, dass sie nicht gut für dich war —aber dein Nervensystem erinnert sich an sie wie an Zuhause.
Echte Erholung ist wild. Sie ist kein hübsches Aushängeschild. Sie passt in keinen Zeitplan. Sie sieht auf Instagram nicht gut aus. Und meistens fühlt sie sich gar nicht wie Heilung an.
DER KÖRPER ENTLERNT NICHT IN REIHENFOLGE
Trauma fragt dich nicht, was dir gerade passt. Es sagt nicht: „Lass uns erst den Verlassenheitskomplex klären, dann die sexuelle Scham, und am Ende das People-Pleasing.“
Nein. Es kommt wie ein Sturm. Du denkst, du hast etwas verarbeitet —und dann triffst du jemanden Neues oder verlierst jemanden Altes, und alles stürzt wieder über dich herein.
Heilung ist nicht linear. Sie dreht sich. Sie flackert. Sie reißt auf. Und an manchen Tagen tut sie mehr weh als vorher.
Das heißt nicht, dass du versagst. Es heißt, dein System ist sicher genug, um endlich zu fühlen. Und fühlen ist chaotisch.
🖤 COACHING-AUFGABE:
WIE SOLLTE HEILUNG DEINER MEINUNG NACH AUSSEHEN?
Nimm dir zehn Minuten. Schreib alles auf.
Wie habe ich mir heimlich vorgestellt, dass Heilung aussehen sollte?
Wo habe ich mich selbst verurteilt für meinen Prozess?
Wo glaube ich, ich mache etwas falsch, nur weil ich noch nicht ruhig bin?
Welche Teile meiner Heilung verstecke ich, weil sie nicht „schön“ sind?
Lies es dir durch –und erinnere dich: Du bist nicht chaotisch, weil du gescheitert bist.
Du bist chaotisch, weil du lebendig bist. Weil du dich bewegst. Weil du nicht mehr taub bist.
🖤 IN MEINEM PATREON TUN WIR NICHT SO, ALS WÄRE ES SCHÖN
In meinem Patreon sprechen wir über die Teile der Heilung, die niemand postet. Die Wut. Die Flashbacks. Die Nächte, in denen deine Haut sich nicht nach deiner anfühlt.
Die Scham, die bleibt, obwohl dein Kopf es besser weiß.
Und in Who the Fuck Am I Becoming?, meinem 10-teiligen Workshop, ehren wir genau das: Die Widersprüche. Die Spiralen. Die Phasen, in denen du fluchst, weinst, aufgibst —und trotzdem wieder aufstehst.
Es gibt keinen anmutigen Weg, auseinanderzufallen. Aber es gibt Schönheit im Dazwischen.
Und du bist nicht hier, um perfekt zu sein.
Du bist hier, um ganz zu werden.
xx Josi

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