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SIE HABEN DEINE MASKE GEFEIERT – NICHT DICH

  • Autorenbild: Josi
    Josi
  • 9. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Ein GinkgoMinds Blog von Jo Oswin


Sie haben geklatscht, als du durchgehalten hast. Als du deinen Schmerz in ein Lächeln gepackt hast. Als du deine Wahrheit verschluckt und es Reife genannt hast.

Als du für andere da warst und niemand gefragt hat, ob du überhaupt noch kannst.

Sie nannten dich stark. Bewundernswert. So tapfer.

Aber was sie eigentlich meinten war: „Danke, dass du deinen Schmerz leise hältst. Danke, dass wir uns nicht unwohl fühlen müssen.“

Niemand beklatscht die, die zu laut weint.Niemand feiert die, die nicht sofort wieder aufsteht. Niemand liebt die, die wütend ist, ehrlich ist, echt ist.

Also hast du gelernt: Fester zu lächeln.Leiser zu leiden. Dich selbst zu vergessen, damit dich niemand verlässt.

So wirst du geliebt –nicht für dein Herz, nicht für dein Chaos, nicht für dein Leuchten.

Sondern für die Rolle, die du so gut gespielt hast, dass du selbst fast vergessen hast, wer du darunter bist.

Du warst der sichere Ort für andere, während du selbst im Sturm standest. Und niemand hat gefragt, wo deine Wunden bluten.

Applaus ist heimtückisch. Er klingt wie Liebe. Fühlt sich an wie Wert. Aber oft ist er nur der Beifall für eine Version von dir, die niemandem zu unbequem ist.

Deine Wahrheit wurde nicht gefeiert. Nur deine Anpassung.

Und jetzt? Jetzt fühlt sich Verletzlichkeit an wie Gefahr.Jetzt juckt es unter der Haut, wenn jemand dich wirklich sieht.Jetzt schämst du dich, wenn du nicht funktionierst.

Nicht, weil du kaputt bist. Sondern weil du gelernt hast, dass Echtsein Konsequenzen hat.

Aber hier ist die Wahrheit: Die Maske hat dich geschützt –aber auch isoliert.


Du kannst nicht für dein echtes Ich geliebt werden, wenn es nie jemand zu Gesicht bekommt. Du kannst nicht gehalten werden, wenn du dich immer als die zeigst, die nichts braucht.

Diese Performance? Sie hat dir den Applaus gebracht. Aber sie hat dich das gekostet, was eigentlich geliebt werden sollte.

Du bist nicht hier, um angenehm zu sein.Nicht, um Erwartungen zu erfüllen.Nicht, um schön zu heilen.

Du bist hier, um ganz du zu sein. Um die Maske abzunehmen – selbst wenn deine Hände zittern. Um zu trauern über all die Jahre, in denen du Liebe erarbeiten musstest. Und um Menschen an dich ranzulassen, die alles sehen – und trotzdem bleiben.

Du schuldest niemandem eine Version von dir, die sich für dich selbst nicht nach Zuhause anfühlt.

Und wenn der Applaus verstummt, sobald du ehrlich wirst? Gut. Lass ihn verstummen.

Stille ist besser als Beifall für dein Gefängnis.


🖤BEREIT, TIEFER ZU GEHEN?

In meinem Patreon-Raum hören wir auf zu performen.Wir regulieren. Wir fühlen. Wir holen uns zurück, was nie wirklich weg war – nur überdeckt von Erwartungen und Rollen.

Und in Who the Fuck Am I Becoming?, meinem 10-teiligen Workshop, reißen wir die Masken runter. Wir kommen zurück zu uns. Ungefiltert. Ungezähmt. Unverhandelbar echt.

Denn Freiheit klingt nicht wie Applaus. Sie klingt wie Wiedererkennen. Wie: Da bist du ja.

Und das ist lauter als jedes Klatschen der Welt.


xx Josi

ree

 
 
 

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